Ich wünsche mir einen Hund

Man möchte Hundehalter werden! Bevor man sich den Hund zulegt, ist es aber wichtig, sich vorher die richtigen Gedanken dazu zu machen. Bevor ein süßes Lebewesen einzieht, sind viele Fragen zu klären!

Sind alle Familienmitglieder einverstanden und wer kümmert sich um den Hund? Oft sind es Kinder, die sich ein Tier wünschen, den Eltern muss bewusst sein, dass die meiste Arbeit, Zeit und Verantwortung an ihnen hängen bleibt. Passt es zeitlich in den Alltag, oder steht ein Umzug bevor, muss man ins Krankenhaus oder erwartet man noch Nachwuchs? Dann sollte man nochmal überlegen, denn so ein Lebewesen braucht auch Liebe, Zeit und Beschäftigung.

Soll es ein Welpe oder ein Erwachsender Hund sein?

Soll er klein oder groß sein? Langhaarig oder kurzhaarig? Rüde oder Hündin? Ein Mischling oder Rassehund? Passt die Rasse in das eigene Leben und kann ich das Tier artgerecht beschäftigen? Wofür wurde die Rasse ursprünglich gezüchtet? Ist es ein Familienhund, ist er wachsam, sportlich oder eher gemütlich? Bitte nicht auf das Äußere beschränken, denn niedlich sind erstmal alle, wenn sie einen mit ihren großen Äuglein ansehen.

 

Hunde

Wenn die Hundeaugen einen anschauen, lassen sich viele Menschen übereilt zur Anschaffung eines Hundes verleiten

Hunde

Kann ich genügend Urlaub nehmen, falls ein Hund einzieht?

Kann der Hund allein bleiben, während ich arbeite? Kann der Hund mit in den Urlaub?

Darf ich ihn in der Wohnung halten?

Holt man ihn vom Züchter oder aus dem Tierheim?

Sind alle Kosten und der Pflegeaufwand für mind. 10 Jahre bedacht?

Ist der Garten hundesicher, z. B. eingezäunt oder gibt es giftige Pflanzen?

Ganz wichtig!!!! Man muss den Hundeführerschein machen, die Theorie schon vor der Anschaffung! Die Praxis bis zum 12. Lebensmonat des Hundes.

Diese und noch viele Fragen sind zu klären, bevor dann die Wahl auf einen bestimmten Hund fällt und am besten alles vor der Anschaffung.

Bitte lassen sie sich Zeit, um einen Welpen auszusuchen, lassen sie sich die Elterntiere zeigen, „warten“ sie auf den Welpen, denn dann können die Züchter langfristig planen und die Welpen können lange genug bei der Mutter bleiben. Welpen vom Züchter sind alle gechipt und geimpft und Preise zwischen 600,- und 1800,- sind normal.

Ist die Wahl getroffen, sollte man unbedingt den Theorieteil vom Hundeführerschein vor der Anschaffung ablegen.

Zieht der Hund dann ein, sollte man als erstes eine Haftpflichtversicherung abschließen, und zur Stadt/ Gemeinde gehen, um den Hund anzumelden. Und nicht vergessen ihn beim Niedersächsischen Hunderegister anzumelden.

Bis zum 12. Lebensmonat des Hundes muss man den Praxisteil vom Hundeführerschein ablegen.

Was braucht man noch:

Urlaub, damit man den Hund an das Alleine bleiben gewöhnen kann. Er muss das Vertrauen haben, dass sie immer wieder zurückkommen.

Zeit für die liebevolle, konsequente Erziehung und Beschäftigung.

Überblick über die Kosten, die in den nächsten Jahren anfallen. Da wären zum Beispiel neben dem Kaufpreis des Hundes die Erstausstattung: Näpfe, Leine, Geschirr, Halsband, Körbchen oder Box, Hundegitter; Haftpflichtversicherung, Hundesteuer, evtl. Krankenversicherung (für Gelenkoperationen, chronischen oder akuten Krankheiten, wie Magendrehung, Allergien, Tablettengabe bei Herzerkrankungen, Schilddrüsenerkrankung und das evtl. ein ganzes Leben lang) Tierarztkosten wie Impfungen und Wurmkuren, Hundefutter, Hundeschule und der Hundeführerschein.

Achtung!!!

Kaufen sie niemals einen Welpen von Vermehrern, lassen sie sich den Welpen niemals nach Hause bringen oder kaufen sie nie aus dem Kofferraum!!! Ein Hinweis auf unseriöse Händler ist z.B. wenn nur eine Handynummer angegeben ist.

Meistens kann jederzeit eine bestimmte Rasse geliefert werden (Achtung, plötzliche Modehunde!), das liegt daran, dass Massenzuchtbetriebe untereinander die Welpen austauschen und diese viel zu früh von den Müttern und Geschwistern weggerissen werden.

Die Mütter sind Gebährmaschinen, die unter den grausamsten Bedingungen in dunklen, feuchten Kellern gehalten werden. Von Zuneigung und Verpflegung ganz zu schweigen.

Die Welpen sind ein Leben lang krank, versterben, sind nicht geimpft, nicht gechipt, die Pässe sind gefälscht und der kleine Welpe ist verstört und traumatisiert, denn in seiner wichtigsten Zeit (prägeähnliche Phase/sensible Phase, 5.- 8. Woche) lernt er nichts kennen. Weder Geborgenheit, Sozialkontakt, Geräusche oder Umweltreize. Der Welpe hat sein Leben lang Defizite sich in der sozialen Umwelt anzupassen.

Die Welpen werden viel zu günstig (z.B. 200 Euro) angeboten, schnelle Lieferung ist versprochen und es werden falsche Geschichten erzählt, damit man aus Mitleid einen Welpen kauft.

Solange wir auf diese Maschen von den skrupellosen Menschen reinfallen, desto länger müssen die Muttertiere und Welpen leiden.

Ein Welpe wird verkauft, sechs werden gleich nachproduziert.

Was sollte man für den Hund beachten?

Nach einer langen Heimfahrt, sollte der Hund erstmal aufgelockert werden und ihm die Möglichkeit gegeben werden sich zu lösen und nicht gleich ins Haus / Wohnung gebracht werden.

Ist er eingezogen, dann sollte keine Party für ihn gemacht werden, Bekannte und den Rest der Familie kann er auch später kennenlernen, er muss selber erstmal ankommen und sich einleben.

Als erstes muss er lernen stubenrein zu werden. Das schafft man ganz leicht, indem man so oft wie möglich mit ihm rausgeht (auch nachts). Grundsätzlich nach dem Schlafen, nach dem Spielen und dem Fressen muss er sofort raus und immer loben, wenn er gemacht hat.

Ganz wichtig ist sein Schlafplatz, der sollte ein bisschen abseits sein und nicht mitten im Raum oder neben dem Fernseher. Der Schlafplatz muss sein sicherer Rückzugspunkt sein, wo er sich erholen, entspannen und schlafen kann. Dieser Platz ist für Kinder und Besuch tabu. Er muss absolut in Ruhe gelassen werden, wenn er dort liegt.

Wimmert oder weint er die ersten Nächte, dann ist das völlig normal, denn er wurde von seinen Geschwistern getrennt, an die er sich kuscheln konnte. Lassen sie ihren Hund auf der Decke oder in der Box neben ihrem Bett schlafen. Nach und nach können sie die Decke/Box weiter entfernen. Er wird sich schnell an seinen endgültigen Schlafplatz gewöhnen.

Dann muss er seinen Namen lernen, denn er weiß noch nicht, dass er gemeint ist und dass er Purzel, Rocky oder Bommel heißt. Es sollte auch gleich mit der Erziehung begonnen werden und nicht erst in einem Jahr. Die Regeln (nicht ins Bett/Sofa) und Grenzen (nicht in die Küche) muss er gleich von Anfang an lernen, wie „Komm, Nein, Aus, Sitz, Platz“ und Leinenführigkeit. Ganz wichtig: richtiges Verhalten immer loben. Sozialisierung auf Artgenossen, andere Haustiere und Menschen ist auch sehr wichtig. Bei der Erziehung kann auch eine Hundeschule/ zertifizierte Hundetrainer helfen.

Zu einer artgerechten Hundehaltung zählt die Beschäftigung, Ernährung und Pflege. Man sollte mit dem Welpen auf keinen Fall lange spazieren gehen (5 Minuten pro Lebensmonat, 3-5mal am Tag reichen), die Gelenke und Knorpel sind noch lange nicht ausgebildet. Selbst Fehler, die jetzt in der Fütterung gemacht werden, lassen sich nicht korrigieren und können so zu irreversiblen Skelettschäden führen. Wenn das Futter z.B. zu viel Eiweißgehalt hat, dann wachsen die Hunde zu schnell (gerade große Hunderasse).

Jeder Hund sollte an eine Körperpflege gewöhnt werden. Dazu gehört das Gewöhnen an das Bürsten, er sollte sich in die Ohren gucken lassen, überall anfassen lassen, z.B. an den Pfoten, Augen, an der Rute und vor allem sollte er das Gebiss angucken lassen. Regelmäßige Körperpflege erleichtert den Besuch beim Tierarzt ungemein, denn er hat Vertrauen zu ihnen und nimmt die Untersuchung entspannter hin.

Irgendwann müssen sie zum Tierarzt. Der Hund muss geimpft werden, manchmal muss Blut abgenommen werden oder er hat eine Verletzung. Je besser sie ihren Hund und sein Verhalten kennen, desto schneller können sie Veränderungen oder Krankheiten erkennen.

Unnormal sind zum Beispiel gekrümmte Haltung, Aggression, Winseln, Berührungsschmerz, Keuchen, Husten, Durchfall, Erbrechen, Verstopfung, Kratzen, Lecken, Rötungen, Schwellungen, Teilnahmslosigkeit oder Fieber (normal 37,5 bis 39 Grad) u.v.m.

Hunde sind abhängig vom Menschen. Wer möglichst viel über seinen Hund weiß und sein Verhalten kennt, kann ihm auch gerecht werden. Die Verbindung zwischen Mensch und Hund basiert auf gegenseitigem Respekt. Hierbei steht der Mensch in der Verantwortung, die Bedürfnisse des Hundes zu verstehen, zu akzeptieren und im täglichen Zusammenleben zu berücksichtigen. Es ist wichtig zu verstehen, dass der Hund nicht nur Pflichten sondern auch Rechte hat. Man muss das Verständnis zur artgerechten Fütterung, Beschäftigung, Gesundheitsvorsorge und das angepasste Verhalten aufbringen.

Ich möchte ihnen gerne dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen und mit meinem Fachwissen mit Rat und Tat zur Seite stehen, damit Sie und Ihr zukünftiges oder neues Familienmitglied eine stabile Einheit bilden und sie eine gemeinsame Zeit mit Freude und gegenseitigem Verständnis verbringen können.

In jedem Geschöpf der Natur lebt das Wunderbare.

Aristoteles

Hundeschule Lohmaennchen